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Vorsitzender Richter Dr. Lutz beendet seine aktive Berufslaufbahn

Datum: 26.06.2003

Kurzbeschreibung: 


Aktiv ist er jedoch bis zum letzten Arbeitstag; am 25. Juni leitete er zum letzten Mal die Verhandlungen des 5. Senats, dessen Vorsitz er im Jahre 1995 übernommen hat. Damit war er an vielen bedeutsamen und in der Öffentlichkeit beachteten Entscheidungen über Infrastrukturmaßnahmen, insbesondere Verkehrsplanungen im Land maßgebend beteiligt. Auch Bau- und Naturschutzrecht gehören zu den Rechtsgebieten, die der von ihm geleitete Senat bearbeitet. Vor seiner Tätigkeit im 5. Senat hatte Dr. Lutz bereits den Vorsitz in dem für Asylrechtsstreitigkeiten zuständigen 13. Senat (1991) und im 9. Senat inne, zu dessen Zuständigkeit unter anderem das Schul- und Hochschulrecht gehört.

Seit dem Jahre 1976 war Dr. Lutz beim Verwaltungsgerichtshof als Richter tätig. 1969 hatte er dort als Assessor bei der inzwischen aufgelösten Landesanwaltschaft angefangen. 1972 folgten vier Jahre Richtertätigkeit beim Verwaltungsgericht Karlsruhe.

Sein juristisches Studium hat der Oberleutnant der Reserve von 1961 bis 1965 an der Universität Heidelberg absolviert, wurde 1968 mit einer staatsrechtlichen Arbeit bei Prof. Böckenförde zum Dr. jur. promoviert und erlangte im Jahre 1969 mit der Zweiten juristischen Staatsprüfung die Befähigung zum Richteramt.

Neben seiner richterlichen Tätigkeit, die sich auf ausgesprochen viele Gebiete des öffentlichen Rechts erstreckte, engagierte sich Dr. Lutz 10 Jahre lang als Lehrbeauftragter an der Fachhochschule für Rechtspfleger in Schwetzingen und außerdem mehr als 20 Jahre lang als Prüfer im Ersten und Zweiten juristischen Staatsexamen. Auch der Vorsitz im Dienstgerichtshof für Richter war ihm für die Jahre 2000 bis 2003 übertragen. Wesentlich zum Bild des Verwaltungsgerichtshofs in der Öffentlichkeit beigetragen hat Dr. Lutz als dessen Pressesprecher in den Jahren 1991 bis 2000.

VRaVGH Dr. Lutz, der am 12. 6. 2003 seinen 65. Geburtstag feierte, ist am 26.6.2003 von den Angehörigen des Verwaltungsgerichtshofs verabschiedet worden. Als Richter mit klarem, geradlinigem Denken, hoher Entschlusskraft, feinem Gefühl für Sprache und Stil sowie feinsinnigem Humor, als Vorbild im Fachlichen und als einen äußerst hilfsbereiten und liebenswerten Kollegen kennzeichnete ihn VGH-Präsident Dr. Weingärtner. Über die Nachfolge ist noch nicht entschieden.





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